Selbstverteidigung 2025

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Selbstverteidigung

Selbstverteidigung 2025

Wer kontrolliert den Kampf? – Wenn der Angreifer den Takt vorgibt
(Von Dusan Drazic, Nahkampfexperte seit 1981, Ving Tsun Meister)

Einleitung

„Der Bösewicht kontrolliert den Kampf – seine Handlungen bestimmen den Ort, das Ausmaß und die Dauer der Gewalt.“ Dieser Satz hat es in sich. Auf den ersten Blick beschreibt er eine gefährliche Wahrheit: Wer zuerst angreift, übt oft so viel Kontrolle aus, dass die Verteidigende oder der Verteidigende scheinbar nur reagieren kann. Doch was bedeutet das konkret für unsere Selbstverteidigung? Und wie können wir trotz dieser ungünstigen Ausgangslage die Kontrolle zurückgewinnen oder zumindest die Situation so lenken, dass wir möglichst heil aus einem Konflikt hervorgehen?

In diesem umfassenden Blogartikel werden wir uns genau mit dieser Frage befassen. Wir werden beleuchten, warum der Angreifer – oder allgemein der Aggressor – in vielen Fällen tatsächlich die Oberhand hat und wie man diese Dynamik durch systematisches Selbstverteidigung-Training zum eigenen Vorteil verändern kann. Darüber hinaus ziehen wir Parallelen zum Leben im Allgemeinen und zeigen, warum die Fähigkeit, sich selbst zu schützen, in vielerlei Hinsicht wertvoll ist. Unterstützt wird dieser Beitrag durch Praxisbeispiele, wissenschaftliche Erkenntnisse sowie Verweise auf erfahrene Experten und etablierte Trainingsmethoden.


Inhaltsverzeichnis

  1. Was bedeutet es, wenn der Angreifer den Kampf kontrolliert?
  2. Die Bedeutung von Selbstverteidigung in Gefahrensituationen
  3. Der Kampf ums Gelände: Warum der Ort so entscheidend ist
  4. Ausmaß und Dauer der Gewalt: Wann eskaliert ein Konflikt wirklich?
  5. Der Faktor Mensch: Psychologische Grundlagen für gelingende Selbstverteidigung
  6. Strategische Beispiele aus der Praxis
  7. Training und Vorbereitung: Wie man sich wirklich wappnen kann
  8. Wissenschaftliche Erkenntnisse und Literaturhinweise
  9. Übertrag ins Leben: Konflikte außerhalb des Kampfsports
  10. Fazit: Selbstverteidigung als Schlüsselkompetenz

1. Was bedeutet es, wenn der Angreifer den Kampf kontrolliert?

Der eingangs zitierte Satz erklärt sehr klar, dass jene Person, die angreift oder die Gewalt initiiert, in aller Regel den „Takt“ eines Kampfes vorgibt. Er oder sie bestimmt:

  • Ort: Wo findet der Konflikt statt?
  • Ausmaß: Wie intensiv wird die Gewaltanwendung?
  • Dauer: Wann endet der Konflikt?

Für die Selbstverteidigung ist dies enorm relevant. Wer zuerst handelt, kann sich im Vorfeld ein Szenario aussuchen, in dem er womöglich die besseren Karten hat. Ein klassisches Beispiel sind Überfälle in dunklen Gassen oder unter räumlichen Bedingungen, die dem Opfer wenig Flucht- oder Verteidigungsmöglichkeiten lassen.

Das bedeutet aber nicht, dass das Opfer gänzlich chancenlos ist. Sich mit Selbstverteidigung auseinanderzusetzen, bringt jedem Menschen wertvolle Fähigkeiten bei. So lernt man, in einer solchen Situation Ruhe zu bewahren, die eigenen Möglichkeiten zu erkennen und sie optimal zu nutzen. Um das jedoch zu verinnerlichen, ist ein systematisches, praxisnahes Training unabdingbar.


2. Die Bedeutung von Selbstverteidigung in Gefahrensituationen

Selbstverteidigung ist mehr als nur eine Methode, Schläge oder Tritte abzuwehren. Sie ist ein ganzheitliches Konzept, das sich aus verschiedenen Komponenten speist:

  1. Bewusstseinsschulung: Achtsamkeit im Alltag, Vermeiden von unnötigen Risiken, frühes Erkennen potenziell gefährlicher Situationen.
  2. Taktik: Wenn es zur Konfrontation kommt, wissen, wie man sich am besten positioniert, welche Fluchtwege es gibt oder welche Hebel und Griffe funktionieren.
  3. Technik: Konkrete Kampftechniken, die helfen, sich in einer realen Situation effektiv zu verteidigen.
  4. Psychologie: Emotionale Kontrolle, Stressresistenz und die Fähigkeit, auch in brenzligen Momenten einen kühlen Kopf zu bewahren.

Gerade das Zusammenspiel von Technik und Taktik bildet das Herzstück der Selbstverteidigung. Den meisten Systemen ist dabei gemein, dass sie weniger auf den sportlichen Wettkampf ausgelegt sind als vielmehr auf den Ernstfall. Daher geht es primär um Effektivität, Einfachheit und Effizienz.

Das Training zielt darauf ab, die eigenen Instinkte zu schulen und automatisierte Reaktionen zu entwickeln. Denn unter Stress hat man keine Zeit, lange nachzudenken – die Bewegungen müssen schnell und intuitiv ablaufen.


3. Der Kampf ums Gelände: Warum der Ort so entscheidend ist

In vielen Selbstverteidigung-Situationen wird der Ort gerade vonseiten des Aggressors bewusst gewählt. Er nutzt die Umgebung zu seinem Vorteil. Beispiele hierfür sind:

  • Parkhäuser: Hier gibt es oft dunkle Ecken, wenig Publikumsverkehr und enge Gänge.
  • Tiefgaragen: Ähnliche Problematik wie im Parkhaus.
  • Menschenleere Straßen in der Nacht: Schlecht beleuchtet, kein Zeuge in Sicht.
  • Eigene Wohnung/Haus (bei häuslicher Gewalt): Hier kennt der Aggressor jede Ecke, das Opfer vielleicht nicht.

Als Verteidigende oder Verteidigender ist es wichtig, möglichst früh zu erkennen, dass man sich in einer potenziellen Gefahrensituation befindet. Wer alleine durch eine schlecht beleuchtete Gasse geht, sollte beispielsweise seinen Blick nach möglichen Ausgängen offenhalten und dabei die Hände aus den Hosentaschen nehmen, um sich im Ernstfall besser verteidigen zu können.

Zwar können wir nicht immer entscheiden, wo ein Angriff stattfindet, doch wir können unser Risiko minimieren, indem wir bewusst Routen wählen, die uns sicherer erscheinen, oder notfalls ein Taxi nehmen, wenn der Heimweg sonst zu gefährlich wirkt. Damit reduzieren wir das Überraschungsmoment, das oft mitentscheidend ist, wenn der Angreifer den „Tatort“ bestimmt.


4. Ausmaß und Dauer der Gewalt: Wann eskaliert ein Konflikt wirklich?

Der Aggressor setzt den Rahmen für das Ausmaß und die Dauer der Gewalt. Doch wie kommt es zur Eskalation? Im Grunde wirken hier mehrere Faktoren zusammen:

  1. Ziel des Angreifers: Handelt es sich um einen Raubüberfall, bei dem das Opfer schnell eingeschüchtert und zur Herausgabe von Wertsachen gezwungen werden soll? Oder geht es um körperliche Verletzung, Rache oder gar eine sexualisierte Gewalttat?
  2. Entschlossenheit der Angreiferin bzw. des Angreifers: Je entschlossener jemand ist, desto stärker kann er die Intensität des Konflikts anheben.
  3. Reaktion des Opfers: Zeigt das Opfer Gegenwehr, kann das zu einer schnellen Eskalation führen – oder den Angreifer zum Rückzug bewegen, wenn dieser damit nicht gerechnet hat.

Gerade an diesem Punkt wird deutlich, wie wichtig die Fähigkeit zur Selbstverteidigung ist. Verteidigungsfähige Personen können oft klarere Grenzen setzen und zeigen dem Angreifer, dass er sein Ziel nicht so leicht erreicht, wie er es sich vorstellt. In einigen Fällen führt dies zur Deeskalation, weil Täter in der Regel leichte Beute suchen.


5. Der Faktor Mensch: Psychologische Grundlagen für gelingende Selbstverteidigung

Ein zentrales Element der Selbstverteidigung ist die psychologische Komponente. Denn in dem Moment, in dem wir uns verteidigen müssen, spielen Angst, Stress, Adrenalin und manchmal auch Panik eine große Rolle. Folgende Aspekte sind ausschlaggebend:

  • Angstkontrolle: Ein gewisses Maß an Angst ist normal und sinnvoll, weil es uns wachsam hält. Übermäßige Angst lähmt jedoch. Daher muss das Training nicht nur körperliche Techniken, sondern auch mentale Bewältigungsstrategien beinhalten.
  • Stressresistenz: Unter Stress können wir uns nicht mehr so frei bewegen wie in einer Trainingssituation. Darum sind Drill-Übungen in vielen Selbstverteidigungskonzepten üblich, um den Körper und Geist an hohe Stresslevel zu gewöhnen.
  • Realitätssinn: Wer die eigene Kraft überschätzt und glaubt, jeder Attacke problemlos entgehen zu können, kann sich selbst in noch größere Gefahr bringen. Realistisches Training und ehrliches Feedback von Trainierenden und Ausbildern sind essenziell.

Gerade in brenzligen Momenten hilft ein klares Bewusstsein darüber, welche Techniken man beherrscht und was die eigene körperliche Konstitution hergibt. Einfache und zweckorientierte Abwehrtechniken – etwa gezielte Schläge gegen empfindliche Körperstellen oder effektive Hebel – lassen sich oft auch unter größtem Druck einsetzen.


6. Strategische Beispiele aus der Praxis

Um die zuvor beschriebenen Aspekte greifbarer zu machen, folgen einige Praxisbeispiele, die aufzeigen, wie die Kontrolle des Angreifers gebrochen werden kann. Alle Situationen sind exemplarisch und sollen keinen absoluten Schutz garantieren – aber sie veranschaulichen die Prinzipien der Selbstverteidigung.

Beispiel 1: Überfall an einem Geldautomaten

  • Situation: Späte Stunde, kaum Menschen auf der Straße. Jemand kommt von hinten, packt das Opfer am Arm und fordert Geld.
  • Der Ort: Der Angreifer hat bewusst einen wenig belebten Geldautomaten gewählt.
  • Der Ablauf: Er droht, „Ich habe ein Messer!“, auch wenn man es zunächst nicht sieht.
  • Verteidigungsstrategie:
    1. Zunächst Ruhe bewahren, die eigenen Hände deutlich sichtbar halten, um zu signalisieren, dass keine Waffe gezogen wird.
    2. Blickkontakt suchen, wenn möglich. Oft reicht die Ankündigung: „Beruhig dich, ich gebe dir, was du willst.“
    3. In diesem Moment kann man sich leicht seitlich drehen oder einen Schritt zurückgehen, um möglichst aus der direkten Greifdistanz zu entkommen.
    4. Wenn es möglich ist, ein Wertobjekt (Geldbörse, Handy) ablegen und fluchtbereit sein. Nur wenn Flucht unmöglich ist und das Leben akut bedroht wird, muss man gegebenenfalls schnelle Kontertechniken einsetzen (z. B. ein Tritt oder Schlag gegen das Knie des Angreifers, ein gezielter Schlag an empfindliche Stellen wie Nase oder Hals).

Beispiel 2: Bedrohung in der U-Bahn

  • Situation: In einer fast leeren U-Bahn sitzt eine Person in Ihrer Nähe und beginnt, Sie aggressiv zu beleidigen. Es wird lauter, die Person steht auf und bewegt sich bedrohlich.
  • Der Ort: Geschlossener Raum, Fluchtmöglichkeiten sind begrenzt, aber oft gibt es noch Notbremsen oder Zwischenhalte.
  • Verteidigungsstrategie:
    1. Laut und deutlich nach Hilfe rufen, um andere Passagiere aufmerksam zu machen.
    2. Stehen Sie auf und nehmen Sie eine stabile Position ein, Füße etwa schulterbreit auseinander, Hände in Brusthöhe geöffnet. So wirken Sie nicht offensiv, behalten aber eine gute Abwehrhaltung.
    3. Falls ein Angriff erfolgt, können Abwehrtechniken (z. B. Abblocken von Schlägen, gezielte Gegenangriffe) eingesetzt werden. Hierbei ist das Ziel, den Angreifer so weit zu verletzen oder zu irritieren, dass eine Flucht möglich wird oder der Angriff abgebrochen wird.

Beispiel 3: Häusliche Gewalt

  • Situation: Eine Person wird von ihrem Partner eingeschüchtert und bedroht. In den eigenen vier Wänden hat der Aggressor einen territorialen Vorteil.
  • Der Ort: Die Wohnung oder das Haus, in dem sich das Opfer womöglich nicht sicher fühlt.
  • Verteidigungsstrategie:
    1. Frühzeitiges Erkennen von Anzeichen für eskalierende Konflikte.
    2. Wenn möglich, Fluchtwege im Hinterkopf behalten: Wo ist eine Tür, wo ein Fenster?
    3. In schweren Fällen: Sich offenbaren, Freunde oder Familie um Hilfe bitten, rechtliche Schritte vorbereiten.
    4. Selbstverteidigung ist hier ebenso relevant wie das rechtzeitige Eingreifen von außenstehenden Personen.

Diese Beispiele verdeutlichen, dass der Aggressor zwar initial einen Vorteil hat, dieser jedoch durch ein gutes Selbstverteidigung-Konzept eingedämmt werden kann. Letztlich geht es immer darum, sich mental wie physisch auf worst-case-Szenarien einzustellen, ohne dabei in übertriebene Paranoia zu verfallen.


7. Training und Vorbereitung: Wie man sich wirklich wappnen kann

Selbstverteidigung 2025

Selbstverteidigung steht und fällt mit regelmäßigem Training. Einmal ein Wochenendseminar zu besuchen, vermittelt zwar erste Eindrücke, reicht jedoch selten aus, um im Ernstfall souverän zu handeln. Sinnvoller ist ein kontinuierliches Üben über Monate oder sogar Jahre hinweg, bei dem verschiedene Szenarien durchgespielt werden.

  1. Realitätsnahe Drills: Der Einsatz von Schutzkleidung, lauten Geräuschen und unübersichtlichen Situationen hilft, den Adrenalinspiegel zu simulieren.
  2. Stress- und Szenario-Training: Situationstraining, das z. B. einen engen Raum, dunkle Beleuchtung oder mehrere Angreifer berücksichtigt.
  3. Reflexschulung: Ziel ist, Verteidigungsbewegungen so oft zu wiederholen, bis sie instinktiv ablaufen.
  4. Mentale Stärke: Oft sind Meditations- und Atemübungen Teil des Trainings, um in brenzligen Momenten die Ruhe zu bewahren.

Neben dem eigentlichen Kampfsport oder Kampfkunst-Training können funktionelle Kraftübungen, Ausdauertraining und Beweglichkeitstraining die körperliche Leistungsfähigkeit steigern. Je fitter man ist, desto eher hält man auch einem Stresstest stand.


8. Wissenschaftliche Erkenntnisse und Literaturhinweise

Dass eine fundierte Selbstverteidigung das Risiko, Opfer einer Gewalttat zu werden, nicht vollständig eliminiert, ist offensichtlich. Es kann aber statistisch nachgewiesen werden, dass Personen, die ein solches Training absolviert haben, in realen Situationen oft besonnener reagieren und ihre Siegchancen deutlich erhöhen. Mehrere Studien aus dem Bereich der Kriminologie und Psychologie bestätigen, dass entschlossenes und trainiertes Gegenwehren in manchen Fällen den Täter in die Flucht schlagen kann (vgl. Blauer, 2019).

  • Blauer, T. (2019). Personal Defense Readiness. Spear System.
    Dieses Werk beschäftigt sich mit dem sogenannten SPEAR-System (Spontaneous Protection Enabling Accelerated Response), das vor allem die natürlichen menschlichen Reflexe nutzt, um sich vor plötzlichen Angriffen zu schützen.
  • Wong, V. T. (2008). Wing Chun Kung Fu. Tuttle Publishing.
    Wing Chun – auch Ving Tsun geschrieben – ist ein chinesisches Kampfsystem, das darauf ausgelegt ist, schnelle und präzise Gegenangriffe zu ermöglichen. Die philosophischen Hintergründe und die Prinzipien dieses Systems sind in diesem Buch sehr gut erklärt.
  • Dusan Drazic, Nahkampfexperte seit 1981, Ving Tsun Meister
    Seit Jahrzehnten steht Dusan Drazic für praxisnahe und effektive Lehrmethoden im Bereich Nahkampf. Seine Erfahrung aus unterschiedlichen Szenarien fließt in moderne Selbstverteidigungskonzepte ein, die neben körperlichen Techniken auch die mentale Komponente berücksichtigen.

9. Übertrag ins Leben: Konflikte außerhalb des Kampfsports

Der Satz „Der Bösewicht kontrolliert den Kampf – seine Handlungen bestimmen den Ort, das Ausmaß und die Dauer der Gewalt“ lässt sich auch über den Rahmen der Selbstverteidigung hinaus auf das Leben allgemein übertragen. Konflikte, Mobbing-Situationen am Arbeitsplatz oder der Umgang mit autoritären Personen im Freundeskreis folgen oft ähnlichen Mustern:

  • Kontrolle durch Machtdemonstration: Der „Angreifer“ erhöht emotionalen Druck, der Angegriffene weicht aus oder verteidigt sich.
  • Bestimmung von Ausmaß und Dauer des Konflikts: Wer am längeren Hebel sitzt, kann entscheiden, wann und wo es weitergeht.
  • Vermeintliche Ohnmacht: Ähnlich wie in einer physischen Auseinandersetzung fühlt man sich schnell ausgeliefert, wenn man nicht weiß, wie man sich zur Wehr setzen soll.

Hier hilft ein klares Bewusstsein für die eigene Handlungsfähigkeit. Wer gelernt hat, Grenzen zu setzen und sich – notfalls auch konfrontativ – zu verteidigen, kann sich besser in emotionale Konflikte einbringen, ohne dabei in eine Opferrolle zu verfallen. Techniken der gewaltfreien Kommunikation können zudem unterstützend wirken, um Eskalationsstufen zu senken.

Allerdings gilt auch hier: Realitätsnähe ist wichtig. Wer davon ausgeht, nie wieder in Konflikte zu geraten, nur weil er einige Selbstsicherheitstrainings absolviert hat, könnte böse überrascht werden. Der entscheidende Vorteil ist jedoch die geistige und emotionale Ruhe, die aus einem guten Selbstverteidigung-Mindset entsteht.


10. Fazit: Selbstverteidigung als Schlüsselkompetenz

„Der Bösewicht kontrolliert den Kampf – seine Handlungen bestimmen den Ort, das Ausmaß und die Dauer der Gewalt.“ Dieser Satz ist eine Mahnung, dass in einem ersten Moment tatsächlich der Angreifer den entscheidenden Vorteil besitzt. Er wählt den Ort, plant den Zeitpunkt und bestimmt das Ausmaß der Gewalt. Doch diese scheinbare Übermacht ist nicht unbesiegbar. Mit der richtigen Vorbereitung und einer strategischen Herangehensweise können wir unsere Chancen, unbeschadet aus einer Auseinandersetzung hervorzugehen, deutlich steigern.

  • Selbstverteidigung bedeutet nicht nur, physisch in der Lage zu sein, Schläge abzuwehren. Es bedeutet auch, Gefahren frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden.
  • Ein systematisches Training vermittelt Techniken, die gerade unter Stress schnell und effektiv angewendet werden können.
  • Neben den körperlichen Fähigkeiten spielt die mentale Stärke eine zentrale Rolle, um in kritischen Momenten handlungsfähig zu bleiben.
  • Die Prinzipien der Selbstbehauptung und -verteidigung sind gleichermaßen in physischen wie in psychischen Konflikten anwendbar, was ihren Wert für das gesamte Leben unterstreicht.

Wer sich intensiv mit Selbstverteidigung befasst, gewinnt nicht nur Sicherheit für Gefahrensituationen. Er oder sie entwickelt ein gesundes Selbstvertrauen und eine gestärkte Persönlichkeit, die sich auch in anderen Lebensbereichen positiv auswirken kann. So lernen wir, im Ernstfall nicht in Panik zu geraten, sondern besonnen zu handeln. Ebenfalls können wir im Berufsleben oder in privaten Beziehungen klarere Grenzen ziehen und uns vor „Angriffen“ jeglicher Art schützen.

Abschließend lässt sich festhalten, dass kein System der Welt eine Garantie auf Unverletzbarkeit bieten kann. Doch die Auseinandersetzung mit Selbstverteidigung erhöht unsere Handlungsfähigkeit und senkt die Wahrscheinlichkeit, als Opfer ohne Gegenwehr zurückzubleiben. Sie schenkt uns nicht nur körperliche Techniken, sondern auch geistige Werkzeuge, um das Leben selbstbewusster und selbstbestimmter zu gestalten.


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