Funktionale Selbstverteidigung: Die Essenz der Wirksamkeit
Selbstverteidigung ist ein Thema, das für viele Menschen zunehmend an Bedeutung gewinnt. In einer Welt, in der Sicherheit und Selbstschutz immer wichtiger werden, ist es entscheidend, Methoden zu erlernen, die nicht nur effektiv, sondern auch funktional sind. Doch was bedeutet „funktionale Selbstverteidigung“ wirklich? Es geht darum, natürliche, instinktive und intelligente Bewegungen zu nutzen, die in realen Bedrohungssituationen tatsächlich funktionieren.
Was ist Funktionale Selbstverteidigung?
Funktionale Selbstverteidigung unterscheidet sich deutlich von den oft stilisierten und choreographierten Bewegungen, die man in Demos oder Filmen sieht. Tony Blauer, ein bekannter Experte im Bereich Selbstverteidigung, fasst es treffend zusammen: „The stuff that works, isn’t sexy or flashy“. Funktionale Selbstverteidigung konzentriert sich auf das Wesentliche – auf Bewegungen und Techniken, die in realen Situationen anwendbar und effektiv sind.
Anpassung an den Lernenden
Ein wesentlicher Aspekt der funktionalen Selbstverteidigung ist die Anpassung an den Lernenden. Hierbei wird berücksichtigt, ob der Schüler ein Anfänger, Fortgeschrittener oder Profi ist. Jeder dieser Gruppen hat unterschiedliche Bedürfnisse und Lernziele, die in der Ausbildung berücksichtigt werden müssen.
Anfänger
Ein Anfänger muss zunächst die Grundlagen erlernen. Dies beinhaltet grundlegende Bewegungen wie das richtige Stehen, Gehen, Schlagen und Treten sowie Schutztechniken und die Fähigkeit, Schläge zu absorbieren, ohne schwer verletzt zu werden. Zu Beginn des Trainings neigen Anfänger dazu, in stilisierte oder choreographierte Bewegungsmuster zu verfallen. Dies geschieht durch die Drills und Beispielbewegungen, die sie erlernen.
Fortgeschrittene
Ein Fortgeschrittener hat bereits ein bestimmtes Repertoire an Bewegungen und Bewegungsmustern entwickelt. Er hat bestimmte Kombinationen, die für ihn funktionieren. In dieser Phase des Trainings geht es darum, diese Bewegungen weiter zu verfeinern und zu adaptieren, um ihre Funktionalität in realen Situationen zu gewährleisten.
Profis
Profis haben alle notwendigen Bewegungen für die Selbstverteidigung erlernt. Jetzt geht es darum, diese Bewegungen zu verinnerlichen und individuell anzupassen. Jeder Mensch ist unterschiedlich gebaut und hat eigene natürliche Bewegungsmuster, Neigungen und Vorlieben. Profis müssen sich dieser individuellen Unterschiede bewusst sein und ihre Techniken entsprechend anpassen.
Das Konzept der Funktionalen Selbstverteidigung in der Praxis
Im Laufe meines über 40-jährigen Trainings und Lehrens habe ich ein Selbstschutzsystem entwickelt, das auf den natürlichen Bewegungsabläufen basiert. Dieses System funktioniert unabhängig von der spezifischen Kampfkunst, die jemand bevorzugt. Jede Kampfkunst verfügt bereits über die notwendigen physischen Bewegungen für die Selbstverteidigung. Der Schlüssel liegt darin, diese Bewegungen zu natürlichen, instinktiven und intelligenten Reaktionen zu machen, die funktional und effektiv sind.
Ving Tsun als Beispiel
Obwohl ich persönlich Ving Tsun bevorzuge, ist das Grundprinzip der Funktionalität universell anwendbar. Ich habe Bewegungen gewählt und trainiert, die zu mir passen – natürliche, instinktive und intelligente Bewegungen, die vor allem funktional sind. Diese Bewegungen müssen so lange geübt werden, bis sie zur zweiten Natur werden.
Anpassung an den individuellen Körperbau
Ein entscheidender Punkt in der funktionalen Selbstverteidigung ist die Anpassung der Techniken an den individuellen Körperbau des Lernenden. Jeder Mensch hat unterschiedliche physische Voraussetzungen, und es ist wichtig, dass die erlernten Bewegungen und Techniken zu diesen individuellen Gegebenheiten passen.
Vorteile der Funktionalen Selbstverteidigung
Funktionale Selbstverteidigung bietet zahlreiche Vorteile gegenüber traditionellen, stilisierten Methoden:
- Effektivität: Die Techniken sind in realen Bedrohungssituationen erprobt und bewährt.
- Anpassungsfähigkeit: Die Methoden können an die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten des Lernenden angepasst werden.
- Natürlichkeit: Die Bewegungen basieren auf natürlichen, instinktiven Reaktionen, die im Ernstfall schnell und zuverlässig abgerufen werden können.
- Universalität: Funktionale Selbstverteidigung kann in jede Kampfkunst integriert werden, ohne dass die Grundprinzipien der jeweiligen Kunst verletzt werden.
Training und Verinnerlichung
Das Training der funktionalen Selbstverteidigung erfordert Hingabe und kontinuierliche Übung. Es reicht nicht aus, die Bewegungen einmal zu erlernen – sie müssen so oft wiederholt werden, dass sie zur zweiten Natur werden. Dies erfordert ein tiefes Verständnis der eigenen körperlichen Fähigkeiten und Grenzen sowie eine kontinuierliche Anpassung und Verfeinerung der Techniken.
Beispielübung: Der Gerade Schlag
Eine einfache, aber effektive Übung in der funktionalen Selbstverteidigung ist der gerade Schlag. Hierbei geht es nicht nur darum, die richtige Technik zu erlernen, sondern auch darum, die Bewegung so oft zu wiederholen, dass sie instinktiv ausgeführt wird.
Schritte zur Ausführung:
- Grundstellung einnehmen: Füße schulterbreit auseinander, Knie leicht gebeugt, Hände in Schutzhaltung.
- Ziel fokussieren: Das Ziel (z.B. das Gesicht des Angreifers) mit den Augen fixieren.
- Schlag ausführen: Den Schlag mit der Faust gerade nach vorne ausführen, wobei die Hüfte und Schultern in die Bewegung einbezogen werden.
- Schlag zurückziehen: Den Schlag schnell zurückziehen und in die Grundstellung zurückkehren.
Durch kontinuierliches Üben dieser Bewegung wird der gerade Schlag zu einer natürlichen und instinktiven Reaktion, die im Ernstfall schnell und effektiv eingesetzt werden kann.
Dieser “gerade Schlag”, ist also ein “Stoß”; Fauststoß. ImVing Tsun / Wing Chun ist es ein vertikaler Fauststoß, im Boxen ein Jab oder Cross, im Karate ein Oi Zuki, oder Gyaku Zuki. Die obigen Schritte zur Ausführung sind ein Beispiel, denn jede Kampfkunst hat ihre eigenen Grundlegenden Bewegungsabläufe, um maximale Energie in einen Fauststoß zu fokussieren; am Ende, sind sich die Bewegungen aber ähnlich.
Fazit: Die Bedeutung der Funktionalen Selbstverteidigung
Funktionale Selbstverteidigung ist mehr als nur eine Methode zur Selbstverteidigung – es ist eine Philosophie, die auf natürlichen, instinktiven und intelligenten Bewegungen basiert. Sie bietet effektive Techniken, die in realen Bedrohungssituationen funktionieren und an die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten des Lernenden angepasst werden können. Durch kontinuierliches Training und Verinnerlichung dieser Techniken können Menschen ihre Fähigkeit zur Selbstverteidigung erheblich verbessern und so ihre Sicherheit und ihr Selbstvertrauen stärken.
Die Wichtigkeit der funktionalen Selbstverteidigung kann nicht genug betont werden. In einer Welt, in der Bedrohungen und Gefahren allgegenwärtig sind, bietet sie einen praktischen und realistischen Ansatz zur Selbstverteidigung, der für jedermann zugänglich ist. Ob Anfänger, Fortgeschrittener oder Profi – funktionale Selbstverteidigung ist ein unverzichtbarer Bestandteil eines umfassenden Trainingsprogramms, das darauf abzielt, Menschen sicherer und selbstbewusster zu machen.
Indem wir uns auf das Wesentliche konzentrieren und natürliche, instinktive und intelligente Bewegungen fördern, können wir sicherstellen, dass wir auf jede Bedrohung vorbereitet sind – jederzeit und überall. Funktionale Selbstverteidigung ist nicht nur eine Technik, sondern eine Lebensweise, die es uns ermöglicht, sicherer und selbstbewusster durch das Leben zu gehen.
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