Warum sind Kampfkünste besser als alle anderen Fitnessaktivitäten?

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Kampfkunstunterricht die bessere, wenn nicht die beste Wahl

Warum sind Kampfkünste besser als alle anderen Fitnessaktivitäten?

Liebe Eltern, ihre Kinder können zwischen Turnen, Ballett oder verschiedenen Mannschaftssportarten wie Handball, Basketball oder Fußball wählen. Erwachsene können zwischen Zumba, Pilates, Spinning und Yoga wählen oder einfach nur laufen, Fahrrad fahren oder ins Fitnessstudio gehen. Fitnessmöglichkeiten gibt es überall und meist günstiger als Kampfsportkurse.

Warum ist Kampfkunstunterricht die bessere, wenn nicht die beste Wahl?

Auf körperlicher Ebene bieten Sie je nach Ihrer Kunst wahrscheinlich ein umfassenderes Übungsprogramm an. Während Gewichtheben die Kraft und Laufen die Ausdauer fördert, entwickeln Kampfsportkurse in der Regel beides plus Flexibilität, Gleichgewicht und Koordination. Kaum eine andere Aktivität entwickelt den Körper so ausgewogen. Pilates und Yoga, je nach Unterrichtsmethode, könnten einigermaßen auch hinkommen.

Ist Selbstverteidigung nicht ein großes Plus?

Sicherlich vermitteln die Kampfsportkurse lebensrettende Selbstverteidigungstechniken, die bei anderen Fitnessaktivitäten nicht vermittelt werden. Das ist definitiv ein Unterschied. Doch wie oft benötigen Schüler (groß oder klein) tatsächlich körperliche Selbstverteidigung? Wenn sie es brauchen, ist es sicherlich wichtig, oft lebensrettend. . .

Wenn Sie jedoch in einer typischen Vorstadtgemeinde leben, sind die Chancen eher gering, dass man Selbstverteidigung benötigt. Wenn Sie oder Ihr Kind sechs Monate, ein Jahr oder sogar zwei bis drei Jahre in Kampfkünsten unterrichtet werden und sich nie verteidigen müssen, warum sollten Sie dann immer noch dranbleiben?

Mir persönlich würden mehrere Gründe, und wenn ich mir meine Schüler ansehe, mehrere tausend Gründe einfallen.

Meiner Meinung nach liegt der Schlüssel in der Philosophie hinter dem, was Sie dabei lernen. Es ist interessant zu wissen, wie man z.B. einem Griff am Handgelenk entkommen kann: Man spürt, wie die Hand einen packt, erkennt, dass der Angreifer vier Finger auf einer Seite seiner Hand und nur einen Daumen auf der anderen Seite seiner Hand hat, und man nutzt die Kraft des ganzen Armes und entweicht über seinem Daumen. Das sind praktische, wertvolle Selbstverteidigungsinformationen, die irgendwann in der Zukunft tatsächlich genutzt werden könnten.

Allerdings gibt es mehrere Prinzipien, die der Selbstverteidigung zugrunde liegen. Beispielsweise kann es in fast jeder Beziehung täglich angewendet werden, die Stärken und Schwächen einer anderen Person einzuschätzen und dann die eigenen Stärken mit einer Schwachstelle zu vergleichen. Das Prinzip, den Weg des geringsten Widerstands zu wählen (d. h. gegen den Daumen, statt gegen die vier Finger zu wirken), hat Dutzende von Anwendungen in verschiedenen Situationen unseres täglichen Lebens. Das Gefühl der Zuversicht, das mit der Erkenntnis einhergeht, dass jemand zwar stärker ist oder eine Machtposition über uns hat, aber auch Schwachstellen besitzt, kann lebensverändernd sein.

Diese einfache Übung, bei dem Sie den Arm zurückziehen, dann zu den Fingern bewegen und dann im richtigen Winkel sich über den Daumen befreien, zeigt Ihnen, dass manchmal Situationen, die unmöglich erscheinen, mit dem richtigen Wissen tatsächlich möglich - und sogar einfach - sind.
Dies ist nur ein Beispiel, denn es gibt mehrere Selbstverteidigungsanwendungen, die dasselbe Prinzip veranschaulichen. Und selbstverständlich gibt es mehrere Prinzipien und Konzepte in den Kampfkünsten und der Selbstverteidigung, die Sie im Leben anwenden können.

Sie müssen sie nur kennen, erlernen, anwenden können und dann verstehen, wie es Ihr Leben zum Positiven verändern kann.

Nun ist es selbstverständlich, dass Sie oder Ihr Kind mit all diesen und noch mehr Möglichkeiten in einer einzigen Unterrichtsstunde überfordert wären. Das wäre auch eine Menge zu schlucken.
Eine Kampfkunst zu erlernen, erfordert Zeit, Geld, Geduld und mentale Ausdauer. Ihre Investition, sollten Sie nicht „Abbrechen“ wird dann allerdings unbezahlbar für Ihre körperliche und geistig mentale Gesundheit sein.

Aus der Sicht eines Kampfkunstlehrers

Überlegen Sie mal, wenn der Schüler am Ende des Unterrichts das Gefühl hat, ein gutes, ausgewogenes körperliches Training absolviert und einen wichtigen Grundsatz gelernt zu haben, den er morgen in der Schule, bei der Arbeit oder in einer anderen Beziehung anwenden kann, dann hat er einen guten Grund dafür, immer wieder zurückzukommen.

Ich glaube, DAS ist der Wert der Philosophie in den Kampfkünsten. Es ist der Unterschied zwischen meinem Unterricht und anderen (rein) körperlichen Aktivitäten und es gibt meinen Schülern einen Mehrwert in ihrem täglichen Leben, den sie nirgendwo sonst bekommen können. Es gibt ihnen einen Grund, immer wieder zurückzukommen, auch nachdem sie ihre schwarzen Gürtel oder Meisterschaftstrophäen gewonnen haben.

Ohne Philosophie ist eine Kampfkunst nur Kampfsport und ohne Philosophie ist Selbstverteidigung nur eine geschicktere Form der Schlägerei.


Dusan Drazic
Kampfkünstler und Meister im Martial Arts Center

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